Ausbildungsreihe zur Jugendgruppenleitung gestartet
Verantwortung übernehmen zu wollen ist einfach, Verantwortung zu tragen nicht immer ganz.
Diese Erkenntnis wiegt schwer; jedoch stellen sich jungen Menschen im ländlichen Raum immer wieder gern dieser Herausforderung und wollen es dann auch ganz genau wissen. Vom 12. bis 14. Januar 2018 trafen sich 11 Landjugendliche in Bad Homburg, um am ersten Wochenende der Ausbildungsreihe „Fit in der Landjugend“ teilzunehmen. Der zweite Teil der Ausbildung findet vom 2. bis 4. Februar 2018 ebenfalls in Bad Homburg statt. Dieses Veranstaltungsformat wird von der Hessischen Landjugend e.V. seit vielen Jahren regelmäßig angeboten und richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren, die ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig sind. Ziel der Veranstaltung ist es, junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und sie zur Leitung von Jugendgruppen zu befähigen. Carolin Hecker, Vorsitzende der Hessischen Landjugend meint: „Als freier Träger der Jugendarbeit sind wir stolz darauf, diese Ausbildung mit ihren bundesweit festgeschriebenen Ausbildungsstandards anbieten zu können. Damit ermutigen wir besonders junge Menschen auf dem Land, sich der Vorstandstätigkeit in Landjugendgruppen zu widmen.“
Dass diese Tätigkeit kein Hexenwerk ist und im Gegenteil Freude und Anerkennung mit sich bringt, das erfuhren die Teilnehmer am ersten Wochenende in Bad Homburg. Unter Anleitung der Hessischen Landjugend e.V. standen am Freitagabend das Kennlernen und die Vereinbarung der Arbeitsgrundlagen für das Wochenende, wie das Veranstaltungsprogramm und die Veranstaltungsregeln, auf dem Plan. Zudem entwickelten die Teilnehmer in Kleingruppen ein sogenanntes Stimmungsbarometer als Hilfsmittel, um Stimmungen in Gruppensituationen sichtbar bzw. messbar machen zu können. Am Samstag erfolgte dann die Auseinandersetzung mit diesen Strukturfragen: Wo verorte ich mich in meiner Landjugendgruppe? Wie ist meine Gruppe vernetzt? – Diese Aufgabe wurde erfolgreich gelöst, so dass im Nachmittagsprogramm die Kennzeichen der Jugendarbeit mit Hilfe von Fallbeispielen erarbeitet werden konnten. Unterstützt wurden die fachlich-inhaltlichen Exkurse durch viele Spiele, wie zum Beispiel das Kommunikationsspiel Walkie Talkie. Hierbei hat die Sendergruppe den Auftrag, ein Baukasten-Modell per Telefon an eine räumlich-getrennte Empfängergruppe zu übermitteln. Letztere wiederum baut das ihnen unbekannte Modell nach telefonischer Anweisung nach. Ziel ist es, dass beide Modelle identisch zueinander sind. Auch wenn das Ziel von den Auszubildenden in Bad Homburg nicht ganz erreicht wurde, das Spiel brachte einen großen Erkenntnisgewinn für alle mit sich: Eine gute Kommunikation besteht dann, wenn die Information freundlich und eindeutig übermittelt wird. Abgerundet wurde der Tag mit einem abendlichen Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten Bad Homburgs. Gut ausgeruht trafen sich die Teilnehmenden am Sonntagvormittag wieder, um sich mit weiteren Fragen zum Thema Gruppe zu beschäftigen. Erörtert wurde dabei, welche Rollen und Dynamiken es in einer Gruppe geben kann. Mit dem Eierfall-Spiel beschloss die Gruppe das Wochenende und den ersten Ausbildungszyklus. Dabei trainierten die Teilnehmer ihre Teamfähigkeit. Die Aufgabe dabei lautet ein Rettungssystem für ein rohes Ei mit Hilfe einiger weniger Materialien wie Trinkhalme und Kreppband zu bauen. Die Aufgabe gilt als erfüllt, wenn das Ei einen Fall aus 2,5 Meter Höhe übersteht. Beide Teams lösten auch diese Aufgabe mit Bravour. Die Eier überstanden den Fall, wie das beiliegende Gruppenbild beweist.
Der zweite Teil der Juleica-Ausbildung folgt am ersten Februarwochenende. Hier wird das Thema der Teamarbeit vertieft und die rechtlichen Belange der Jugendgruppenleitung, wie die Aufsichtspflicht und das Jugendschutzgesetz, beleuchtet. Benedikt Linke, Teilnehmer der Ausbildungsreihe 2018 und Beisitzer im Landesvorstand der Hessischen Landjugend, freut sich schon sehr darauf: „Ich fühle mich in dieser Gruppe sehr wohl und freue mich mit meinen Freunden aus Groß-Bieberau und Idstein die Qualifikation zum Jugendgruppenleiter zu meistern.“
Text: Hessische Landjugend
Bilder: Hessische Landjugend