Hessische Landjugend e.V.

Presse

Hessen bei der IGW 2019 in Berlin

Spaß, fachlicher Input und bunte Kleider - das war die Internationale Grüne Woche 2019 in Berlin. 3 bzw. 5 Tage konnten die Teilnehmer gemeinsam mit der Hessischen Landjugend die Messe besuchen, an diversen Foren teilnehmen, Landjugendliche aus ganz Deutschland kennenlernen, netzwerken und gemeinsam Abends auf Landjugendfete, Niedersachsenfete und dem Landjugendball gemeinsam feiern.

Nachdem am Freitag alle Teilnehmer gut gelaunt in Berlin gelandet sind, konnte die Zeit frei genutzt werden, um die Bundeshauptstadt genauestens unter die Lupe zu nehmen. Der Samstag startete mit dem Besuch des Erlebnisflughafens Berlin Tempelhof, dem größten Baudenkmal Europas. Im Anschluss folgte der Besuch des BDL-Jugendforums mit Dr. Wolfgang Thierse, dem ehemaligen Bundestagspräsidenten. Thierse ging dabei vor allem auf die Wichtigkeit der Demokratie im Kontext von Rechtsextremismus ein. „Die Menschen wollen heutzutage immer schnelle und einfache Antworten auf ihre Probleme. Genau das machen sich die rechten Parteien zunutze. Aber Demokratie braucht Zeit“, so Thierse im Gespräch mit der stellvertretenden BDL-Vorsitzenden Barbara Bißbort. Der Bundestagspräsident außer Dienst zeigt sich außerdem empört darüber, dass es nach wie vor große Unterschiede zwischen Stadt und Land gebe, vor allem im Bereich der Mobilität. Der ländliche Raum sei bei vielen noch immer nur zweite Wahl, dabei sei gerade die Landwirtschaft von besonderer Wichtigkeit – schließlich bekommen daher alle Menschen ihre Mittel zum Leben. Deswegen müsse dieser Bereich besonders gefördert werden, denn es könne nicht sein, dass man immer nur das Billigste will. Dr. Wolfgang Thierse gab den jungen Menschen zum Abschluss mit auf den Weg, für die Dinge zu kämpfen, die ihnen wichtig sind und hatte einen sehr deutlichen Appell: „Seien Sie zäh!“

Nach dem Messebesuch stand dann am Abend die allseits beliebte Landjugendfete gemeinsam mit zahlreichen Landjugendlichen, die zur Band „Krachleder“ ausgelassen feierten. Den Sonntag Morgen eröffneten die beiden Bundesvorsitzenden Kathrin Muus und Sebastian Schaller gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, ihrem französischen Amtskollegen Didier Guillaume sowie der Präsidentin der Deutschen Landfrauen Brigitte Scherb und dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied. Neben den Themen Digitalisierung des ländlichen Raumes und dem Ausbau von Infrastruktur rief Klöckner vor allem die rund 2.500 jungen Besucher der Talkrunde dazu auf, sich für ihre Region und ihre Zukunft stark zu machen „Ihr seid der Antrieb, dass wir uns Gedanken machen, wie Politik für die nächste Generation funktioniert. Im Anschluss präsentierte die Rheinische Landjugend ihr eigens komponiertes und inszeniertes Theaterstück „Et hätt noch immer jot jejange“, das mit seinen musikalischen Einlagen alle von ihren Bänken riss. Die Teilnehmer der kurzen Fahrt mussten dann auch schon die Heimreise antreten, während es für die Teilnehmer der langen Fahrt nach einem Besuch auf der Messe dann zum gemeinsamen Abendessen ging. Am Montag lockte dann der Junglandwirtekongress die Teilnehmer. „Grüne Gentechnik- Risiken und Chancen für eine Landwirtschaft der Zukunft“ sorgte für angeregte Diskussionen unter den Referenten Bundestagsabgeordneten Ralph Lenkert (DIE LINKE) und Albert Stegemann (CDU) sowie Frank Terhorst (Head of Crop Strategy & Portfolio Management, Crop Science Division, Bayer AG). Nach einer einleitenden Begriffserklärung von Prof. Dr. Matim Qaim (Universität Göttingen)zu CRISPR/CAS und die Differenzierung von Punktmutation und Genetischer Mutation stiegen die Referenten dann in die Diskussion ein. Während für Terhorst Gentechnik Fluch und Segen zugleich ist, sieht Stegemann vor allem Chancen „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern vor allem auch für das, was wir nicht tun“. Als Fazit der Debatte lässt sich wohl sagen, dass die Meinungen aus Politik und Forschung sowie Wirtschaft vermutlich auch weiterhin kontrovers sind und bleiben werden. Forschung ist rasant wie effektiv, beängstigend wie hilfreich.

Den gebührenden Abschluss der IGW bildete wie die Jahre zuvor der beliebte Landjugendball. Und so wurden Hemden kurzfristig gebügelt, Blasenpflaster gesucht, Krawatten gebunden und der ein oder andere Knopf angenäht, bevor es zum festlichen Ball ging. Die Hessische Landjugend bedankt sich bei allen Teilnehmern für eine tolle Fahrt und freut sich bereits jetzt schon, auch in 2020 wieder mit gut gelaunten jungen Menschen aus dem ländlichen Raum Richtung Berlin aufbrechen zu dürfen!

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