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Junglandwirte treffen sich in Berlin

Zum letzten Arbeitskreis Agrarpolitik trafen sich die Junglandwirt*innen aus den Landesverbänden des Bunds der Deutschen Landjugend in Berlin, mit dabei auch drei hessische Junglandwirte, um über das kürzlich verabschiedete Agrarpaket und seine Auswirkungen zu diskutieren.

Eingeleitet wurde der Tag durch einen Vortrag von Dr. Burkhard Schmied, Leiter des Referats „Grundsatz Agrarpolitik, Zukunft der GAP“ des BMEL. Bei der Diskussion um Brunnen, Messstellen und Nitrateinträge aus der Landwirtschaft widersprachen die jungen Landwirt*innen dem Referenten deutlich. So sei nicht ausschließlich die Landwirtschaft an den erhöhten Einträgen schuld, schon gar nicht in Ballungsgebieten. In der anschließenden Diskussion war man sich dann allerdings einig, dass es natürlich einer sinnvollen Düngung bedarf entsprechend der Guten Fachlichen Praxis und auch erhöhte Abstände zu Gewässern in hangigen Lagen sinnvoll sind. „Was das Thema 20 % Ökolandbau betrifft, fordert unsere Hessische Landesregierung sogar 25% bis 2025. Wir halten das für überambitioniert und fragen uns, für welchen Markt wir hier produzieren sollen. Wir wollen nicht für staatliche Vorgaben wie Tierwohllabel und Ökolabel produzieren, sondern für einen Markt, der von Angebot und Nachfrage lebt, nicht von staatlichen Vorgaben“ so Johannes Siebert, Beisitzer im Landesvorstand der Hessischen Landjugend und selbst Öko-Landwirt aus Schlitz im Vogelsberg.

Neben dem Agrarpaket wurde aber auch über eine mögliche Abschaffung des Berufsgrundbildungsjahres gesprochen, dass es derzeit nur noch in Bayern, Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und im Sauerland gibt. Dieses „Überbrückungsjahr“ richtet sich an Hauptschulabsolventen, die noch keine Lehrstelle gefunden haben. Hier sollen theoretische und praktische Grundkenntnisse vermittelt und die Absolventen auf die anstehende Ausbildung vorbereitet werden.

 

Text: Hessische Landjugend

Bild: Bund der Deutschen Landjugend