Hessische Landjugend e.V.

Presse

Positionspapier

Hessische Landjugend bezieht Stellung zur Situation in den landwirtschaftlichen Berufsschulen. Die Hessische Landjugend stellt fest, dass die Situation der Ausbildung in den landwirtschaftlichen Berufsschulen unzureichend ist.

Dies gilt es kritisch zu beleuchten und sinnvoll weiterzuentwickeln, wobei weder Förderung von hilfsbedürftigen Schülern vergessen werden darf noch die Ausbildung von landwirtschaftlichen Spitzenkräften leiden darf. Insgesamt muss sowohl die Anzahl als auch die pädagogische Ausbildung der Lehrkräfte verbessert werden und der Beruf attraktiver gestaltet werden, um den bestehenden Lehrkräftemangel auszugleichen. Es ist dabei keine Option fachfremde Aushilfslehrkräfte zur Betreuung einzusetzen. Zusätzlich müssen schnellstmöglich die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, den Unterricht in adäquatem Maße online abhalten zu können.

Bereits seit längerem ist die Situation in vielen Berufsschulen in Hessen, was Qualität der Ausbildung und Anzahl der Lehrpersonen angeht, nicht mehr dem hohen Anspruch gerecht, der an den Beruf Landwirt gestellt wird. Immer wieder hört man Sätze wie „In Deutschland haben wir die beste Ausbildung“, „Unsere jungen Betriebsleiter sind hervorragend ausgebildet“ oder ähnliches. Diese Aussagen werden zukünftig so nicht mehr wahrheitsgemäß getroffen werden können. Durch die, von der Corona-Pandemie ausgelöste, Sondersituation mit Schulausfällen, Home-Schooling und anderen Schwierigkeiten ist die schlechte Situation der Lehre in vielen Berufsschulen augenscheinlich geworden.

Während bereits in normalen Zeiten fehlende oder nur bedingt qualifizierte Lehrkräfte es nicht schaffen geeignete Lernatmosphären zu schaffen, die Schülerinnen und Schüler nach ihren Bedürfnissen fördern und betreuen können, ist dieser Makel in Zeiten der Pandemie noch verstärkt und fehlender technischer Ausstattung und Bereitschaft der Lehrkräfte zu Online-Unterricht befeuert worden.

Schon im üblichen Berufsschulunterricht sitzen in landwirtschaftlichen Klassen Schülerinnen und Schüler mit äußerst unterschiedlichen Voraussetzungen, so dass fast zwangsläufig besonders hilfsbedürftige Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend gefördert werden können, während andere durch das langsame Lerntempo und niedrigen Anforderung an ihre Fähigkeiten resignieren. Durch die coronabedingten Ausfälle von Unterricht sind diese Probleme noch gravierender geworden. Hinzu kommt, dass in vielen Berufsschulen keine tragbaren Lösungen für den Online-Unterricht gefunden worden sind, teilweise als einzige Lösung Selbststudium mit sehr kurzen, häufig nur eine Schulstunde pro Schultag umfassenden, Online-Einheiten angeboten werden konnten, was zusätzlich dadurch erschwert wird, dass Lehrbücher und sonstige Unterrichtsmaterialien häufig nicht mehr auf dem Stand der Zeit sind und dringender Überarbeitung bedürfen. Dadurch gehen wichtige Inhalte unaufholbar verloren, was vor allem im Hinblick auf die anstehenden Zwischen- und Abschlussprüfungen äußerst problematisch ist.

Diese Probleme gehen so weit, dass es bereits Schüler gibt, die sich bei der Hessischen Landjugend als Vertretung der Junglandwirtinnen und Junglandwirte, bei Interessenverbänden und bei zuständigen Stellen über die Zustände beschweren.

 

 

Die jungen Landwirtinnen und Landwirte sind die Zukunft des Berufszweiges und werden mit immer steigenden Anforderungen der Gesellschaft und der Politik klarkommen müssen. Dies kann nur erfolgreich gelingen, wenn die hervorragende Ausbildung, der wir uns rühmen, auch vorhanden ist und als Basis für den wachsenden Erfolg dienen kann. Dafür setzt sich die Hessische Landjugend ein und steht gleichzeitig zum Austausch und zur gemeinsamen Suche nach Lösungen bereit!

Text: Hessische Landjugend

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