Hessische Landjugend e.V.

Presse

Junglandwirte treffen sich

In der vergangenen Woche traf sich der Agrarausschuss der Hessischen Landjugend zur insgesamt dritten Sitzung in der neuen Zusammensetzung und zum ersten Mal in Präsenz.

Die Sitzung, die bei der stellvertretenden Agrarsprecherin Anne Fay auf dem Obersteinberger Hof bei Pohlheim durchgeführt wurde, wurde mit der Vorstellung von Herrn Hans-Georg Paulus begonnen, der seit April der Nachfolger von Peter Voss-Fels als Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes ist. Paulus sicherte den Landjugendlichen gute Zusammenarbeit und Unterstützung zu und stellte klar, wie wichtig ihm die Abstimmung mit den Junglandwirten sei. Er lobte auch die die zuverlässige gemeinsame Arbeit beim Runden Tisch Insektenschutz. Da Paulus tagsüber beim Kreisbauernverband Waldeck in Korbach zu tun hatte, wurde er digital zugeschaltet. Ebenso digital zugeschaltet war Sebastian Schneider vom Referat IIIa: Betriebswirtschaft des Hessischen Bauernverbandes. Schneider unterrichtete die Junglandwirte der Hessischen Landjugend vom aktuellen Verhandlungsstand zur kommenden Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union sowie deren nationaler Ausgestaltung. Hierbei ging er besonders auf die veränderten Grundlagen des Zwei-Säulen-Models ein, bei dem Grund- und Greeningprämie bisher in der ersten Säule zusammengefasst und für jeden Landwirt verpflichtende sind, während freiwillige Maßnahmen zur Biodiversitätssteigerung und zum Umwelt- und Klimaschutz in der zweiten Säule zu finden sind. Zukünftig wird sich diese Aufteilung wohl insofern verschieben, als dass die neuen Eco-Schemes, die sich aus verschiedenen freiwilligen Maßnahmen zusammensetzen und das Greening, zumindest teilweise, ablösen ebenfalls teil der ersten Säule sein werden. Dies wird dazu führen, dass nur ein Bruchteil der Betriebe alle Maßnahmen der Eco-Schemes erfüllen können wird und somit die Grundprämie effektiv abgesenkt wird. Gleichzeitig wird durch die Überführung einiger bisher freiwilliger Programme aus der zweiten Säule in die Eco-Schemes und damit in die erste Säule der zusätzliche Verdienst durch Agrar-Umwelt-Maßnahmen wegfallen. Aber auch Positives, zumindest aus Sicht der Junglandwirte, gibt es nach aktuellem Stand zu vermelden. So wird die Junglandwirteprämie angehoben und auch der Flächenanteil, für den diese ausgezahlt wird, erweitert. Schneider erklärt zusätzlich, es käme wahrscheinlich zu einem gewissen Dilemma, da der so genannte Super-Trilog auf EU-Ebene zwischen EU-Parlament, EU-Kommission und Agrarministerrat gescheitert sei und man sich bisher nicht auf eine gemeinsame Linie bei der GAP einigen konnte. Dies werde wohl noch einige Zeit dauern und eventuell Ende des Jahres zum Abschluss kommen, so Schneider. Problematisch sei diese verpasste Einigung, da die aktuelle Bundesregierung die nationale Ausgestaltung der GAP noch vor der Bundestagswahl im September finalisieren wolle, um dieses Thema nicht durch Wahlkampf und mögliche Koalitionsverhandlungen schleppen zu müssen und nicht die Gefahr eingehen zu müssen, dass eine bisherige Einigung unter neuer Regierung neu verhandelt werden muss.

Neben den beiden Herren vom Hessischen Bauernverband wurden allerdings auch andere Themen besprochen.

Da die Fachfahrt nach Oberösterreich, die über Fronleichnam geplant war, abgesagt werden musste, galt es Alternativen zu besprechen, wobei man, auf Grund der deutlich sinkenden Infektionszahlen und wegfallenden Einschränkungen, entgegen ursprünglicher Überlegungen auch Präsenzveranstaltungen ins Auge fassen kann. Die Junglandwirte sprachen sich dafür aus, im Spätsommer, nach der Ernte, Betriebsbesichtigungen bei interessanten und innovativen Betrieben in verschiedenen Bereichen von Hessen mit anschließendem Grillen zu organisieren. Betriebe dafür sind bereits angefragt und weitere Informationen werden spätestens Mitte Juli bekannt gegeben.

Ebenfalls Thema war die Neubesetzung der Gebietsagrarausschüsse. Hier werden von der Hessischen Landjugend je zwei Vertreter benannt. Gemeinsam wurden die Gebiete durchgegangen und der Handlungsbedarf ermittelt. Zu den bisherigen Vertretern wird kurzfristig Kontakt aufgenommen und das weitere Vorgehen besprochen.

Ein weiteres großes Thema waren die Forderungen zur Bundestagswahl, die von allen Bereichen der Hessischen Landjugend aufgestellt werden und gemeinsam veröffentlicht werden. Die Mitglieder des Agrarausschusses zogen hierbei zunächst Resümee, welche Forderungen zur letzten Bundestagswahl aufgestellt wurden und inwiefern diese Erfüllt worden sind. Aus den übrigen Forderungen und neuen Ideen und aktuellen Problemen wurden dann die neuen Forderungen zur kommenden Wahl erarbeitet.

Abschließend brachten sich die Junglandwirte auf den neusten Stand und berichteten von den verschiedenen Gremiensitzungen, die teilweise online, teilweise in Präsenz seit der letzten Agrarausschusssitzung stattgefunden hatten. Gleichfalls wurden die kommenden Termine besprochen und ein Termin für die nächste Sitzung festgelegt.

 

Text: Hessische Landjugend

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